Neben dem gesprochenen Wort spielt die Visualisierung in einem Seminar, Workshop oder Vortrag eine wichtige Rolle. Als Trainer unterstreiche und unterstütze ich das Gesagte, indem ich es noch einmal “bildlich” darstelle. Aber wie schaffe ich es, dass meine Flipcharts nicht nur leserlich, sondern ansprechend und übersichtlich sind, damit meine Zuhörer den Inhalt besser aufnehmen und behalten können?

Ich bin eher der Flipcharttyp. Wo immer es das Thema zulässt, verzichte ich auf eine schnöde Powerpoint-Präsentation, packe meinen Stiftekoffer aus und fange an, den Flipchart-Block zu beschreiben und zu bemalen. Das Schreiben ist ja kein Problem. Ich wurde mit einer schönen und vor allem leserlichen Handschrift gesegnet (bzw. habe ich sie mir wenn man es genau nimmt erarbeitet, denn in meinen Zeugnissen gab es in der Grundschule im Fach “Schönschreiben” “nur” die Note 2 – was mich anspornte – aber das ist ein anderes Thema). Auch Kollegen und Kunden bescheinigen mir also eine schöne Schrift. Aber mit den Bildern ist das schon nicht mehr so einfach. Die wollen nicht so locker und flockig auf dem Flipchart entstehen. Da muss ich erstmal nachdenken und auf einem Schmierzettel skizzieren, radieren, nachmalen, nochmal skizzieren, korrigieren usw.

Umso mehr freute ich mich über den Artikel in der Ausgabe 2/2011 von Trainingaktuell mit dem Titel “Schicke Charts und prächtige Poster”. Die Redaktion hat den “Sichtbar”-Workshop von Axel Rachow besucht und gelernt, wie´s geht.

Dies sind die drei Lektionen im Überblick:

1. LEKTION: Schreiben lernen
Wer schöne Charts schreiben will, muss neu schreiben lernen. Mit der normalen Handschrift geht das nicht: zu rund, zu eckig, zu krakelig. Dazu brauchen Sie:
– den richtigen Stift (dick und mit angeschrägter Spitze)
– die richtige Schrift (z. B. die Moderationsschrift von Neuland)
– die richtigen Überschriften (markant, z. B. in einer Blockschrift)

2. LEKTION: Farben und Hervorhebungen
Hier geht es darum, durch verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten Text hervorzuheben durch
– Kästen, also Umrandungen, die dann mit Farben nachgezogen werden, z. B. mit Wachsblöcken von Stockmar
– Farbverläufe, die sich auch aus mehreren Farben zusammensetzen
– Schatten, durch die die Kästen und Buchstaben noch plastischer und greifbarer wirken.

3. LEKTION: Schönheit braucht Vorarbeit
Eine solche Gestaltung lässt sich – selbst mit Übung – nicht mal eben im Workshop realiseren. Malen Sie also lieber zu Hause und bereiten Sie auch die Charts vor, die später im Seminar noch ergänzt werden. Vielleicht wollen Sie ja auch eine Comicfigur mit einbauen? Kein Problem! Großkopieren und auf das Chart “pausen” – wie früher.

Im Buch “Sichtbar. Die besten Visualisierungs-Tipps für Präsentation und Training” lesen Sie mehr darüber. Eine Leseprobe und weitere Informationen finden Sie hier.

Viel Spaß beim Schreiben und Malen! Ich übe jetzt mal weiter.